Das Endoskopaufbereitungssystem Reliance PTX bietet ein innovatives Design, welches die Grundlage für die neue Generation der Endoskopaufbereitung erfüllt. Pro Zyklus können zwei flexible Endoskope mit jeweils bis zu sieben Kanälen ODER bis zu sechs transnasale Endoskope ohne Kanalsystem aufbereitet werden.
RDG-E: Endoskopaufbereitung
Reinigung & Desinfektion durch Endoskopaufbereitung/RDG-E/RDGE

Auf Ihre Anforderungen abgestimmt
Unsere Reinigungs- und Desinfektionsgeräte für Endoskope (RDG-E) bieten für jede Anforderung die richtige Lösung - egal ob für Kliniken, Krankenhäuser oder Praxen – sowohl als große Durchreichemaschine als auch als kompaktes Einbaumodell. Mit dem zunehmenden Gebrauch von Endoskopen steigt auch das Infektionsrisiko durch nicht einwandfrei aufbereitete Instrumente. Daher gilt in diesem Medizinbereich absolute Vorbeugung gegenüber (un)gewollter Übertragung von Verunreinigungen. Mit den RDGE der Hartmann GmbH wird das Kontaminationsrisiko durch Endoskopiegeräte auf den kleinsten Bruchteil minimiert.
Unser RDG-E-Sortiment ist auf Höchstleistungen ausgelegt. Somit können Sie - mittels normkonformen chemischen und thermischen Desinfektionsprozessen - flexible Endoskope (Flexoskope), Gastroskope, Bronchoskope, starre Endoskope (Boroskope), Koloskope sowie Urethrozystoskop ganz einfach maschinell aufbereiten. Durch die hochwirksame Kanalspülung wird sichergestellt, dass jeder einzelne Kanal gereinigt, desinfiziert, überwacht und gemessen wird. Das Besondere: Unsere RDG-E sind mit doppeltürigen Durchreichevarianten ausgestattet, um Ihnen eine strikte Trennung von Rein- und Unreinräumen zu erlauben. Mehr zu Anforderungen an die Hygiene finden Sie direkt auf der Seite des Robert Koch Instituts.
Was ist der Unterschied zwischen Boreskopen und Flexoskopen?
Die starren und halbstarren Endoskope werden als Boreskope (engl. Borescope) bezeichnet. Ein starres Boreskop nutzt zur Bildübertragung ein Linsensystem. Im Gegensatz dazu besitzt ein halbstarre sBoreskop einen starren Schaft. Die Bildübertragung erfolgt durch ein Glasfaserbündel. Starre Boreskope sind durch ihre robuste Bauweise besonders für den harten Industriealltag konzipiert. Durch ein objektivseitig reflektierendes Schwenkprisma können Hohlräume besser betrachtet werden. Ein Beispiel für das starre Endoskop ist das in der Urologie verwendete Zystoskop.
Das flexible Endoskop (engl. Fiberscope) überträgt Bild und Licht über Glasfaserbündel. Dank des praktikablen Durchmessers sind die flexiblen Endoskope mit auswechselbaren statt festmontierten Objektiven sowie Arbeitskanälen ausgestattet. Beispiele für Flexoskope sind u.a. Rhinoskop (HNO), Gastroskop (Gastroenterologie) und Bronchoskop (Pneumologie).

Wie läuft die maschinelle Aufbereitung eines Endoskopes ab?
Der Verfahrens-Ablauf der maschinellen Aufbereitung eines Endoskopes umfasst mehrere standardisierte Arbeitsschritte. Dadurch wird eine stets gleichbleibene und validierfähige Aufbereitung sichergestellt.
Die Aufbereitung eines Endoskopes wird in folgenden Schritten durchgeführt:
- Vorbehandlung im Behandlungszimmer
- Transport zur Aufbereitung
- Manuelle Aufbereitung
- Maschinelle Aufbereitung
- Transport zur Trocknung und Lagerung
- Trocknung und Lagerung
1. Vorbehandlung im Behandlungszimmer

Direkt nach Gebrauch des Endoskopes muss dieses manuell vorgereinigt werden. Die Vorreinigung per Hand dient der Entfernung grober Verschmutzungen und der Vermeidung von Ankrustungen. Außerdem werden Rückstände von Blutstillungs-, Hautdesinfektions- und Gleitmitteln entfernt.
Zuerst wird der Mantel des Endoskopes mit einem flusenfreien und in Reinigungslösung getränktem Einwegtuch abgewischt. Um die Arbeitskanäle vorzureinigen, werden diese mit einer Reinigungslösung durchspült, wobei Spülflaschen und Handpumpen zum Einsatz kommen. Auch eine Vorreinigungsbürste wird verwendet, um die Arbeitskanäle von groben Verunreinigungen zu befreien.
2. Transport zur Aufbereitung

Die Aufbereitung des Endoskopes findet in einem separaten Reinigungsraum statt. Um die Kontamination des Umfeldes während des Transportes in diesen Raum zu vermeiden, muss das vorgereinigte Endoskop beim Transport in einem geschlossenen Behältnis untergebracht sein. Als Behältnis ist der rote Beutel zu verwenden, da das Endoskop trotz erfolgter Vorreinigung noch als unrein gilt. Die roten Beutel mit den Endoskopen sollten auf einen Trolley gelegt und dann zur nächsten Aufbereitungs-Station geschoben werden.
Lange Wartezeiten sind zu vermeiden. Mit der Reinigung sollte sofort begonnen werden.
3. Manuelle Vorreinigung
Ist das Endoskop im Reinigungsraum angekommen, beginnt die manuelle Vorreinigung. Als Erstes wird ein Dichtigkeits-Test mit ölfreier Druckluft vorgenommen. Zeigt das Manometer einen Druckabfall, ist das Endoskop defekt und darf nicht mehr verwendet werden. Es ist umgehend zur Reparatur einzusenden. Dafür wird eine spezielle Verpackung mit dem Vermerk "Nicht desinfiziertes Endoskop" verwendet.
Ist der Dichtigkeitstest erfolgreich, wird das Endoskop vollständig in ein Aufbereitungsbecken eingetaucht, das mit Reinigungslösung gefüllt ist. Sämtliche Arbeitskanäle des Endoskopes werden ebenfalls mit der Reinigungslösung gefüllt. Dafür wird eine Handpumpe an den Kanälen des Endoskopes angesetzt und so lange betätigt, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Für die Reinigung der Arbeitskanäle kommt auch hier wieder eine Reinigungs-Bürste zum Einsatz, die mehrfach durch jeden Kanal gezogen werden sollte. Dieser Vorgang sollte mehrmals wiederholt werden.
Nach der Bürstenreinigung sind sowohl der Mantel des Endoskopes als auch die Arbeitskanäle mit Trinkwasser zu spülen - Restwasser ist mit Druckluft auszublasen.
Im nächsten Schritt folgt die eigentliche Aufbereitung. Diese kann entweder maschinell oder manuell durchgeführt werden. Um eine Aufbereitung auf qualitativ konstant hohem Niveau sicherzustellen, empfehlen wir die maschinelle Aufbereitung.
4. Maschinelle Aufbereitung
Die maschinelle Aufbereitung von Endoskopen erfolgt in Reiniguns- und Desinfektionsgeräten (RGD-E). In diesen Automaten findet Reinigung, Desinfektion, Spülung und bei einigen RDG-E auch Trocknung statt. Das Endoskop wird hierzu in das RDG-E eingelegt und die Kanäle einzeln mit den Spülschläuchen des RDG-E verbunden.
Nach dem Anschließen des Endoskops wird das Reinigungs-Programm am RDG-E gestartet. Zunächst wird ein automatisierter Dichtigkeitstest durchgeführt. Es folgen vollautomatisch Reinigungs-, Desinfektions- Spülungs- und evtl. Trocknungphase. Für die Parameter von Dosierungen, Zeiten und Temperaturen sind die Hersteller-Vorgaben des Endoskopes zu beachten.
Die im Reinigungs-Programm enthaltenen Reiniguns- und Desinfektionsphasen sind nach Vorgaben des Robert Koch-Institues standardisiert. Der Vorteil davon ist, dass die Aufbereitung stets auf konstant hohem Reinigungs-Niveau erfolgt. Zur Sicherstellung der Prozess-Dokumentation wird der Reinigungs-Prozess mit Hilfe von Chargen-Protokollen dokumentiert.
5. Transport zur Lagerung
Der Transport des vollständig aufbereiteten Endoskopes zum Lagerungsort muss in einer sterilen Verpackung erfolgen. Das Endoskop wird dafür in einen grünen Beutel gelegt, welcher verschlossen wird. Der grüne Beutel kennzeichnet ein bereits aufbereitetes Endoskop. Auch hier werden die grünen Beutel auf den Trolley gelegt und dieser zur nächsten Station gefahren.
6. Trocknung und Lagerung
Auch bei RDG-E, deren Aufbereitungsprozess eine Trocknungsphase beinhaltet ist es möglich, dass sich Restfeuchte in und am Endoskop befindet. Da Feuchtigkeit das Wachstum von Mikroorganismen begünstigt, muss das Endoskop getrocknet werden. Dazu wird restliche Feuchtigkeit mit Hilfe von flusenfreien Trockentüchern an den Außenseiten und mittels Druckluft aus den Arbeitskanälen entfernt.
Die Lagerung von Endoskopen erfolgt in gut belüfteten Trockenschränken. Die Endoskope werden dabei in vorinstallierte Halterungen eingeklemmt und senkrecht hängend gelagert, so dass eventuell vorhandene Restfeuchte abtropfen kann. Diese Trockenschränke können ein- oder zweitürig ausgeführt sein - je nachdem ob eine Ein- oder Mehrraumlösung zum Einsatz kommt.
Wie ist ein Endoskop aufgebaut?
Grundsätzlich unterscheiden sich flexible Endoskope nur wenig in ihrem Aufbau. Jedes Endoskop besteht aus mindestens drei Grundkomponenten. Dazu gehört die Lichtquelle, der Lichtleiter und das Endoskop selbst mit dem Bildleiter. Je nach Einsatzzweck kann das Endoskop zusätzliche Arbeitskanäle besitzen, in die kleine Zangen oder Greifer eingeführt werden können. Ebenso können Bowdenzüge eingebaut sein, um vom Handgriff aus eine Gerätespitze steuern zu können. Moderne Video-Endoskope sind mit einer Kamera mit CMOS-Chip ausgestattet, der eine FullHD-Auflösung bis 1080p liefern kann. Diese bieten gegenüber den früheren Kameras mit CCD-Chips eine wesentlich höhere Bildqualität.
Informieren Sie sich nachfolgend in unserer interaktiven Endoskop-Grafik über die Bestandteile eines Endoskopes und ihre Funktion:
Der Versorgungs-Schlauch ist flexibel und stellt die Verbindung zwischen dem Versorgungs-Stecker und dem Bedienteil her. Er beinhaltet ähnlich wie der Einführungs-Schlauch Kanäle für Licht, Luft und Wasser sowie den Absaug-Kanal.

Der Einführungs-Schlauch ist der Teil des Endoskopes, der der größten Belastung ausgesetzt ist. Er ist flexibel und durch seine Beweglichkeit geeignet, durch Körper-Organe hindurch geführt zu werden, während er sich den verschiedensten Formen der Organe anpasst.
Der Einführungs-Schlauch beinhaltet verschiedene Kanäle. Dazu zählen Arbeitskanäle für z.B. eine Biopsie-Zange, ein Luft- /Wasserkanal sowie ein Absaug-Kanal und ein Kanal für den Lichtleiter. Je nach Endoskop-Art existiert auch ein Glasfaser-Kanal oder ein Kanal, an dessen Ende sich eine Videokamera befindet.

Das distale Ende des Einführungs-Schlauches kann durch Drehung der Abwinklungsräder in alle Richtungen geschwenkt werden.

Dazu zählen die Abwinklungsräder, das Biopsie-Ventil, das Luft- /Wasserventil und das Absaugventil.
Je nach Endoskop-Typ sind hier die Fernbedienungstasten für die enthaltene Videokamera oder auch ein Okular verbaut.

Bei Video-Endoskopen befinden sich an dieser Stelle die Fernbedienungstasten der Video-Einrichtung.
Das Okular ist nur bei Glasfaser-Endoskopen vorhanden und dient der Sichtkontrolle des untersuchten Organes.

Video-Schalter
Das Absaugventil dient der Absaugung von Körperflüssigkeiten und der Spülflüssigkeit.

Das Luft- /Wasserventil dient einerseits der Einleitung von Luft in den Luft- /Wasserkanal, um das zu untersuchende Organ aufblasen zu können. Andererseits kann über diesen Kanal Spülflüssigkeit eingeleitet werden, um lose Ablagerungen im Organ ausspülen zu können.
Über die Ventilstellung wird dosiert, ob Luft oder Spülflüssigkeit oder - bei Mittenstellung - ob beide Medien durch den Einführungs-Schlauch in den Patienten eingeleitet werden.

Biopsie ist die Entnahme von Gewebeproben aus dem untersuchten Organ. In der Regel handelt es sich dabei um Veränderungen im Organ, welche außerhalb des Patienten-Körpers analysiert werden sollen.
Die Entnahme wird mit einer Biopsie-Zange durchgeführt, die aus dem distalen Ende des Einführungs-Schlauches heraus geschoben werden kann. Das andere Ende der Biopsie-Zange ist durch einen Kanal im Einführungs-Schlauch mit dem Biopsie-Ventil verbunden.

Mit den am Bedienteil des Endoskopes angebrachten Abwinkelungs-Rädern wird das distale Ende des Einführungs-Schlauches in horizontaler bzw. vertikaler Richtung geschwenkt.
Eines der Abwinklungsräder bewegt das distale Schlauch-Ende in horizontaler und das andere Abwinklungsrad in vertikaler Richtung. Somit ist eine präzise Navigation des Einführungs-Schlauches in alle Richtungen möglich.

Mit den am Bedienteil des Endoskopes angebrachten Abwinkelungs-Rädern wird das distale Ende des Einführungs-Schlauches in horizontaler bzw. vertikaler Richtung geschwenkt.
Eines der Abwinklungsräder bewegt das distale Schlauch-Ende in horizontaler und das andere Abwinklungsrad in vertikaler Richtung. Somit ist eine präzise Navigation des Einführungs-Schlauches in alle Richtungen möglich.

Der Versorgungs-Stecker bündelt all diese Anschlüsse, welche schließlich im Versorgungs-Schlauch münden.


Am Lichtleiter-Anschluss wird eine externe Lichtquelle angeschlossen. Das Licht wird durch den Versorgungs- und weiter durch den Einführungs-Schlauch geleitet und dient der Beleuchtung des zu untersuchenden Organes.

Das Luftleitrohr dient dem Anschluß von Druckluft, mit der zu untersuchende Organe oder Körperhöhlen aufgeblasen werden können. Dies kann dem Arzt dazu dienen, sich einen besseren Überblick zu verschaffen.

Der Entlüftungsanschluss dient der Durchführung des Dichtigkeitstestes. Zum Schutz der internen Elektronik muss beim Dichtigkeitstest die Wasserschutzkappe angebracht sein.

Durch den im Einführungs- und Versorgungsschlauch verlaufenden Absaug-Kanal können mit der an diesem Anschluß montierten Absaugpumpe im Organ befindliche Körperflüssigkeiten oder Reste von Spülflüssigkeit abgesaugt werden.

An diesem Anschluß wird die Spülflasche mit der Spülflüssigkeit angeschlossen, mit der das zu untersuchende Organ im Bedarfsfall gespült werden kann. Mit Hilfe des Luft-/ Wasserventils kann der Spülflüssigkeit Luft hinzugemischt werden oder die Flüssigkeitszufuhr ganz unterbrochen werden.

Diese Grafik ist interaktiv!
Klicken Sie auf die einzelnen Bereiche des Endoskopes, um sich Details der einzelnen Komponenten anzeigen zu lassen.

Unser aktuelles Angebot zur Endoskopaufbereitung/RDG-E/RDGE:
